Zwischen Tirol und Bayern gibt es an den Enden des
Achensees zwei Golfplätze, wie sie verschiedener kaum sein können. Sie sind es
wert, jeden einmal - und möglichst mehrmals - zu spielen:
den Golfclub Achensee in Pertisau und den Golfclub Alpengolf in Achenkirch.
"Achensee" liegt rund 1000 m hoch auf üppig grünen Almen inmitten
eines Hochwalds von bis zu mannsstarken Tannen, Fichten und Erlen. Die Fairways
sind davon dicht gesäumt. Viele dieser Prachtexemplare aber befinden sich
unangenehmerweise auf den Schlagkorridoren zu den Grüns.
Dieser älteste Platz Tirols (siehe Bericht von P.Thelen unter
www.golfplus.de/platz/achensee)
war 1934 gegründet worden mit - damals aus Platzgründen - nur neun Bahnen, aber
als Novum mit neun Doppel-Grüns (Herren 5.501 m, Damen 4.870 m, SSS/PAR 70 ).
Neu ist jetzt, dass die Verhandlungen, weitere neun Spielbahnen zu bauen, soweit
gediehen sind, dass mit dem Baubeginn noch in 2001 gerechnet wird und mit der
Fertigstellung 2003.
Die jetzigen Doppelgrüns werden dann jeweils zu einem Grün verbunden und haben
damit Dimensionen ähnlich denen des "Old Course" in St.Andrews.
Den Platz "Achensee" kann man "schön", "schwer", "kuschelig" oder "etwas
Besonderes" bezeichnen. Das gilt sicher 2003 für den dann kompletten Platz noch
mehr. Eine Vorstellung von der Gebirgsromantik bekommt man, wenn der Club-Ranger
Reinhold Schweiger erklärt, dass es dort Bereiche gibt, in denen im letzten
Winter bis zu neun Meter Schnee gelegen habe.
Für "Achensee" gilt erfreulicherweise noch: Hinfahren, anmelden
und sofort abschlagen.
Quartiere sind in beliebiger Zahl und Preisklasse vorhanden. Parkplätze gibt es
auch genügend. Das beste Haus am Platze ist das "Fürstenhaus" direkt am See mit
vier Sternen und Preisen um DM 170,- pro Person im Doppelzimmer mit
Frühstücksbuffet und 5-Gänge-Abendmenü `a la carte.
Der
Platz wird zu rund 70 Prozent von Österreichern frequentiert, von Deutschen zu
20 Prozent und dann Italienern, Engländern und Holländern. "Achensee" hat 440
Mitglieder.
Während
man auf dem "Achensee" häufig "das Grün vor lauter Bäumen nicht sieht",
ist der Platz "Alpengolf" in Achenkirch genau das Gegenteil
Die
neun Bahnen liegen auf einem Plateau hoch über dem Ort. Bis zum Baubeginn war
das Gelände praktisch baumlos und ist seit Spielbeginn in 2000 mit noch
niedrigen Laubbäumchen garniert worden.
Der Platz ist in der nur kurzen Zeit seit Inbetriebnahme in einem sehr guten
Zustand. Er erscheint auf dem ersten Blick recht hügelig. Der Höhenunterschied
der Fairways beträgt auf dem Plateau jedoch nur 15 Meter. Etwas beschwerlicher
allerdings ist der "Anstieg" vom Clubhaus zum Tee 1 mit 32 Meter
Höhendifferenz.
Die Spieler, die damit Mühe haben, werden bei Bedarf kostenlos mit einem Buggy
zum ersten Abschlag gefahren. Nahezu alle Fairways sind wellig oder haben
Schrägflächen.
Für Flachlandgolfer bringen solche Anforderungen eine völlig neue Erfahrung,
für ambitionierte Golfer ist dieser Platz ein "Leckerbissen". Gespielt werden
aber kann er von allen Leistungsklassen.
Der schwierigste Schlag ist der vom 9.Tee auf ein 30 Meter tiefer
liegendes Inselgrün, rechts flankiert von einer Schrägfläche von 45 Grad, links
zu 40 Prozent umrahmt von einem Teich mit so klarem Wasser, dass man die
Herstellernamen der zahlreichen versenkten Bälle lesen könnte.
Bei zweimaliger Runde empfiehlt es sich, um den beschwerlichen Anstieg ein
zweites mal zu vermeiden, nach dem 8.Loch oben zu bleiben, von 1 weiterzuspielen
und am Ende zweimal zum Neunten hinunter abzuschlagen.
Wegen der Nähe zum Naturschutzgebiet Karwendel könne es morgens schon einmal
geschehen, einen Hirsch auf einem Fairway zu sehen oder ein Reh auf der
Driving-Range, erzählt Clubpräsident und -manager Johann Marschall. Und er
erwähnt mit Genugtuung, dass die Erweiterung des Platzes auf 18 Löcher schon um
vier Löcher gediehen sei und im Juli 2002 fertig gestellt sein werde.
Befragt nach dem Eigentümer war die Antwort: Marc Marschall, Unternehmer aus
Wien, der bisher 24 Millionen Schillinge in diesen Club investiert habe.
"Verwandtschaft?" "Ja, mein Sohn". Im übrigen habe sein Enkel mit fünf Jahren
das Golfspielen begonnen und heute mit 12 Jahren Handicap vier.
Das ist nicht zuletzt ein Erfolg des bekannten Dipl. Golflehrers Rudi Knapp, der
die dem Club angeschlossene Golfakademie leitet.
Sie verfügt auch über Indoor-Trainingsmöglichkeiten einschließlich
Golfsimulator und Fitness-Aktivitäten.
Der Club hat bereits 190 Mitglieder, davon ca. dreiviertel aus dem
Tegernsee-Tal.
Auch für diesen Platz gilt: Hinfahren, anmelden und jederzeit abschlagen.