
Eigentlich ist der Golfplatz
Bregenz/Brand nicht neu und warum man ihn Bregenz/Brand nennt, ist auch nicht
ganz einsehbar, denn Bregenz liegt immerhin 63 km entfernt. Eher schon wäre der
Name Bludenz/Brand sinnvoll, denn da verlässt man die Autobahn um ins
"Brandnertal" zu fahren, von wo man auch kommen mag, vom Arlberg oder von
Bregenz. 10 km sind es von dort aus noch nach Brand.
Das kleine Walserdorf liegt auf 1000 Metern Höhe im Talabschluss des
Brandnertals, im Herzen der imposanten Rhätikon-Gruppe und wird beherrscht von
der 2965 Meter hohen Scesaplana.
Wie immer der Golfplatz Brand früher gewesen sein mag, man nannte ihn einst,
"einen Bergziegenplatz mit vielen Schräglagen. 9 Löcher auf und ab, für Golfer
mit Seil und Haken", heute gehört er in die Spitzengruppe der Österreichischen
Bergplätze.
Der engagierte Golfpräsident und Hotelier Dr. Helmut Schwärzler und
Investitionen von über 1,5 Millionen Euro, an denen die Gründerhotels maßgeblich
beteiligt waren, haben das möglich gemacht. Der Platz wurde vollständig umgebaut
und auf 18 Löcher erweitert.
Entstanden
ist ein wunderschöner hochalpiner Bergplatz, der von Architekt Diethard
Fahrenleitner nach den neuesten Erkenntnissen der Golfplatzarchitektur gebaut
wurde und sich geschickt an den Ufer-Hängen des Aliver Baches entlang bewegt.
Österreichs Ski-Ikone Franz Klammer lobte anlässlich des
"Golf The Mountains Eröffnungsturniers" den neuen Golfplatz mit den Worten:
„Ich glaube das ist der besten Platz auf dem ich heuer gespielt habe“ .
Die Abschläge, Landezonen und
Grüns wurden terassenförmig so angelegt, dass keine unberechenbare Schräglagen
entstanden sind. Trotzdem ist der Platz natürlich ein Bergplatz geblieben, der
der Golferin und dem Golfer durchaus Kondition abverlangt.
Die Anlage ist aber so gebaut, dass sie auch für jene die "Rucksack-Bags" nicht
mögen, mit Motorcadies oder Golfcarts befahren werden kann.
Auch nach dem Umbau, die dem
Platz sogar eine zweigeschossige Driving Range beschert hat, findet der Golfer
unberührte Natur.
Der Alvier-Bach ist ein
ständiger Begleiter auf den 18 Spielbahnen, die mal nördlich, mal südlich des
Bergbaches verlaufen.
Weiden, Felsen und Wälder säumen die Fairways und machen eine Runde auf der
Anlage trotz der zuweilen kräftigen Höhenunterschiede zu einem Genuss. Golfen in
Brand heißt in einem Naturpark spielen, eine reizvolle Abwechslung zu den
üblichen Land- und Parkplätzen.
Wie
ein Schwalbennest wurde das Clubhaus an den Nordhang des Tales gebaut, von dem
man hinunterschaut auf das 18. Grün.
Clubhaus und erster Abschlag befinden sich mitten im Ortszentrum (Bild links und
rechts).
Die Spielbahnen sind so in die Landschaft eingebettet, dass sie weitab vom
Straßenlärm verlaufen. Hier lässt es sich ohne jede Alltagshektik golfen mitten
in der Bergwelt.
Wer
glaubt, dass Brand ein leichter Platz ist wird schon am ersten Abschlag staunen.
Dieser klebt hinter den Häusern am Nordhang des Baches und verlangt die
"ballmäßige" Überquerung des Aliver-Tales, was gleich beim Start den ersten
Ballverlust bedeuten kann, (Bild unten: Blick vom Abschlag auf die 1. Bahn).
Bach-
und Schluchten-Überquerungen werden auf den kommenden Bahnen noch häufiger
vorkommen, doch zunächst darf auf der Südseite des Baches weitergespielt werden.
Die erste Bahn, ein ansteigendes leichtes Dogleg nach rechts (Par 4), dürfte
nach dem ersten Abschlagerlebnis keine weiteren Probleme machen.
Auch
die beiden folgenden Bahnen 2 und 3, sind relativ gerade 3er-Pars, deren Grüns
mit Bunkern verteidigt werden, stellen keine unlösbaren Aufgaben dar.
Etwas komplizierter wird es dann schon auf Bahn vier, ein Par 4-Loch, das
schwerste auf dem Platz. Hier ist über eine Schlucht auf ein tiefer liegendes,
nicht gerade großes Grün zu spielen. Mancher Ball hat sich hier bei
Eröffnungsturnier schon dauerhaft von seinem Spieler getrennt.
Driver sind hier auf der Anlage weniger gefragt, taktisches und präzises Spiel
dagegen um so mehr. Doch der Platz belohnt umsichtige Spieler durch eine
traumhafte Bergkulisse.
Die
Bahn 5, ein Par 3 mit 150 Metern, legt dem Golfer bei klarem Wetter eine
Bergkulisse von unendlicher Schönheit zu Füßen. Wer hier am Abschlag steht muss
einfach verweilen, um das Bild tief in sein Golfplatzgedächtnis eingraben zu
können (Bild links und Titelbild oben) so schön kann Golfen in den Bergen sein.
Kein schweres Loch, trotzdem lauert Gefahr. Rechter Hand liegt unterhalb des
Abschlags ein großer Findling, wer zu flach schlägt läuft Gefahr, dass ihm
dieser seinen Ball zurückschickt.
Die Bahn 6, ein leichtes Dogleg nach rechts (Par 4 mit 293 Metern) gehört zu den
alten Bahnen des Platzes und ist mit Vorgabe 4 durchaus ernst zu nehmen, ebenso
wie die 7, ein kurzes Par 3.
Wer beim Turnier schon auf die
Freuden des Halfway-Hauses wartet, das man vom siebten Grün schon sehen kann,
hat noch drei Bahnen Golfarbeit vor sich, denn die achte Bahn, ein leicht
ansteigendes Dogleg nach rechts (Par 5), ist mit 449 Metern die längste auf dem
Platz. Zur Erholung könnte die "neun" dienen, ein leichtes Par 3 Loch mit 112
Metern, wäre da nicht links das "Aus", denn es geht relativ steil hinab zum 30
Meter tiefer liegenden Aliver-Bach.
Am 9. Grün eingelocht, erwartet
den Golfer nochmal eine kleine Bergpartie zum Abschlag 10. Hier sah man beim
Eröffnungsturnier manchen der Ex-Spitzensportler ein wenig schnaufen. Nur ein
langer Drive bis zum "Knick" des Doglegs dieser Par 5 Bahn, ermöglicht es mit
dem zweiten Schlag das Grün anzugreifen, das gut mit drei Bunkern verteidigt
wird.
Nun
ist es erreicht. Wir sind am Halfway-Haus (Bild rechts) das zu Turnierzeiten
feine Getränke und einheimische Gerichte bereithält.
Wer es bis hierher geschafft hat, braucht sich über die restlichen acht Löcher
keine Gedanken mehr zu machen.
Die Bahnen 11 (Par 3) und 12
(Par 4) verlaufen gerade wieder leicht bergwärts nach Osten.
Der
Anstieg vom 12. Grün zum Abschlag der 13 (Par 3) wird erneut belohnt mit einem
Blick auf die herrliche Bergkulisse der Scesaplana (Bild links).
Nicht ganz einfach die Bahn 14 (Par 4), die immerhin mit Vorgabe 5 bewertet ist
und mit einem leichten Dogleg nach rechts das anspielen des links mit einem
Bunker verteidigten und ansonsten von ansteigendem Gelände umgebenen Güns
erschwert.
Wer an der 14 eingelocht hat,
den erwartet erneut eine kleine Bergwanderung mit dem Zweck die beste
Abschlagsposition zur Überquerung des Aliver-Baches zu erreichen.

Immerhin
275 Meter ist das Par 4 der 15. Bahn, (Bild recht am Abschlag) die nun auf die
Nordseite des Baches führt und auch den einen oder anderen Ball gekostet hat,
wenn er nicht präzise und weit genug geschlagen hat.
Der Abstieg zum Weiterspiel auf
der Bahn 15 ist heftig und führt durch das Aliver-Tal über den rauschenden
Gebirgsbach. Natur pur!
Die letzten zwei Schläge aufwärts zum 15. Grün, eher problemlos. Auch die 16
wieder bergabwärts, ein leichtes Par 3 mit 153 Metern zur Entspannung.
Danach gilt es vorsichtig die
Bahn 15 zu überqueren ohne von einem Ball des nachfolgenden Flights getroffen zu
werden und erneut anzusteigen zum Abschlag der vorletzten Bahn.
Vom
Abschlag oben wird auf die Bahn 17 hinuntergespielt, die am Nordufer des
Aliver-Baches entlang verläuft. Obwohl die Bahn (308 Meter, Par 4) relativ
gerade und im Vergleich zu den vorherigen Löchern geradezu eben verläuft, ist
hier doch Vorsicht geboten, denn das nicht allzu breite Fairway ist links vom
Bach mit Bäumen und rechts von einer Böschung begrenzt, auf dem ein Fahrweg
verläuft. Nicht von ungefähr ist dies die zweitschwerste Bahn auf dem Platz.
Wer an der 17 eingelocht hat,
den erwartet für das Finale erneut eine kleine Bergpartie, denn es geht auf der
Südseite des Aliver-Tales noch einmal hinauf zum Abschlag des 18. Loches.

Die 153 Meter des Par 3 Loches
präzise zu spielen kann hier sogar ein "Hole in one" bedeuten, denn man spielt
praktisch von oben direkt hinunter auf das ca. 30 Meter tiefer liegende Grün.

Wie zu hören ist soll das "Hole
in one" an der 18 auf dem alten Platz bereits gelungen sein.
Beim Eröffnungsturnier gab es
nur einen Glücklichen, das war der Autohändler der für ein "Hole in one" am
18.Loch dem Spieler einen Audi A4 als Prämie bereitgestellt hatte.
Er durfte sein Auto wieder mitnehmen. Für Franz Klammer war es trotzdem,
"der beste Platz auf dem er heuer gespielt hat“.
Neben Natur pur ist die Qualität dieser Anlage das Erlebnis schlechthin. Die
Fairways und Greens sind perfekt gepflegt. Ganz nebenbei genießt man, sofern man
mit dem eigenen Spiel zufrieden ist, das Ambiente des imposanten
Scesaplana-Massivs, einer der schönsten Talabschlüsse der Alpen.
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Platz Daten:
18 Löcher - Par 65 |
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Herren: |
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Standard: |
(gelb) |
Länge: |
4.058m |
CR-Wert: |
64,3 |
SL-Wert: |
125 |
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Front: |
(blau) |
Länge: |
3.890m |
CR-Wert: |
63,4 |
SL-Wert: |
123 |
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Damen: |
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Standard: |
(rot) |
Länge: |
3.526m |
CR-Wert: |
64,8 |
SL-Wert: |
115 |
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Front: |
(orange) |
Länge: |
3.303m |
CR-Wert: |
63,5 |
SL-Wert: |
112 |
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Saison / Season: |
April - November |
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Erbaut: |
1994 (9 Löcher)
2006 (18 Löcher) |
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Die Anlage, vom Präsidenten und Hotelier Helmut Schwärzler geführt, hat auch
eine Golf Academy. Das Clubhaus samt Pro-Shop und die Gastronomie mit Blick auf
den Brandner Gletscher „vom Feinsten“.
Alle Hotels in Brand bieten Pauschalangebote für Anfänger und Fortgeschrittene.
Das
Top-Hotel am Platz ist das Scesaplana, das zu einer Gruppe der von Hotels in
Brand, Bregenz, Salzburg und Malbun in Lichtenstein gehört die sich alle im
Eigentum der Familie Schwärzler befinden und wie Familienhotels geführt werden.
Entsprechend
familiär ist auch die Atmosphähre im Scesaplana, das mit freundlichem Personal,
einer sehr guten Küche und trotzdem vernünftigen Preisen seine Gäste verwöhnt.
(Bild links zwei Generationen
Schwätzler, der Chef und sein Sohn).
Kontakt:
Golf Club Brand
A-6708 Brand, Vorarlberg,
Österreich
Tel.: 05559 450
Fax: 05559 450-20
info@gcbrand.at |
HOTEL SCESAPLANA,
Maria + Stefan W. Stumpf
A-6708 Brand Vorarlberg, Österreich
Tel.: +43 / (0)5559 221
Fax: +43 / (0)5559 445
scesaplana@s-hotels.com |
Text und Bilder
Jürgen E. Metzger GOLFplus
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