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Margarethenhof Golf-
und Country Club
Von den weiß-blauen Stunden des
Lebens
Es
war zunächst nur der Klang des Namens, der verlockte: Margarethenhof.
Das buchstabierte sich wie duftende Poesie und schien das Versprechen
einzulösen, eine Runde in landschaftlicher Reinkultur vorzufinden.
Tatsächlich gibt der Platz auf der weitläufigen Domäne des ehemaligen
Reiterhofes Gut Steinberg (Bild links das Eingangsensemble des
Golfclubs) etwas von den Naturwundern wieder, wie sie sich auf
Deutschlands grüner Bühne im hiesigen Industriestaat noch behaupten
können.
Der Club residiert hoch über Gmund,
dem Eingang zum Tegernseer Tal. Von dort aus, am Weg zum 5. Loch (Bild rechts)
schaut man es in seiner ganzen Weite und Geschlossenheit. Im Freiflug saust der
Blick auf die Wasserfläche des Sees, kann das Auge ungebremst entlang sanft
bewaldeter Berghänge spazieren gehen, während sich im Hintergrund schon die
Hochgebirgswelt erhebt und manche Gipfel grüßen. Besonders ungeniert pocht der
Wallberg auf sein Hausrecht.
Für
den Erstbesucher ist dieses Filetstück bayerischer Behaglichkeit identisch mit
seinem Erwartungsbild. Es fällt ihm gleichsam mühelos in den Freizeitschoß.
Angesichts dieses Panoramas, auf das seit fast zweihundert Jahren, als König Max
Joseph 1817 das Kloster Tegernsee zu seinem Landsitz erkor, kübelweise Entzücken
fällt, muss jeder rein technische Platzwert einen schweren Stand haben.
Aber Englands gefeierter Altmeister Frank Pennick hat die architektonischen
Aufgaben trefflich gelöst, sich bei der Streckenführung ganz vom Wink des
Geländes leiten lassen, die Raumregie weidlich ausgekostet, ohne seinem
kreativen Juckreiz allzu freizügig zu folgen. Herausgekommen ist keine Strecke
zum Streicheln, sondern ein ereignisreicher, vehement kopierter Parcours, der
jedes Temperament bedient und unvermeidliche Tribute an die Topographie nicht
verbirgt.
Man
war gut beraten, die Runde während dieser Spielsaison komplett umzustellen- den
zweiten Durchgang also vorzuziehen, sodass die etwas überangestrengte Passage im
Bereich der früheren Löcher 16 bis 18 jetzt zu einem Zeitpunkt zu absolvieren
ist, wenn noch Frühling in den Füßen steckt.
Dem Gang, der Konzentration und Kondition gleichermaßen abverlangt, ist in der
Eröffnungssequenz mit Filigranarbeit beizukommen.
Etwa gleich zu Beginn, wo das hart an der hinteren Ausgrenze liegende Grün
defensiv anzuspielen ist, die optische Verführung am 3. Loch sehenden Auges zum
Schlagverlust führen kann und das scharf nach links abzweigende 5. mit seinen
zwei Feuchtbiotopen ein gelungenes Beispiel für ein kurzes, aber doch delikates
Par 4 abgibt.
Ein Knäuel bewegter Linien und
eine Erde, die Akkordarbeit verrichtet, kennzeichnen das 9. Loch.
Nach gelungenen, halblinden Drive, dem ein leichter Draw gut zu Gesicht steht,
mag das Grün mit dem Fairwayholz erreichbar sein. Aber auf dem hochgelegenen,
stark trassierten Grün sind schon manche Birdie Hoffnungen geschrumpft wie der
Schaum im Bierhumpen.
Mit der Wende entweicht man für ein Weilchen der schrägen Kulisse, hat es am 11.
beim Teeshot (Bild links) mit dem einzigen künstlichen Gewässer des Geländes zu
tun und kann sich nach dem knappen Anstieg zum 12. Abschlag mit einem perfekten
Fernblick belohnen.
Der
Birdieflut am 14. hat man nunmehr durch den neuen Bunker rechter Hand Einhalt
geboten.
Selbstbewusste Akteure werden freilich immer noch versuchen, entlang der linken
Fairway-flanke mit zwei Schlägen Grünnähe anzupeilen.
Ein kontrastreiches, intimes, (weil in Waldschneisen gelegen)
Eigenleben führen die beiden Par 3 15 und 17. Kammerspiele der besonderen Art,
ohne Fluchtwege, mit provozierenden Grüns. Rough und Baumgruppen erzwingen das
Dogleg rechts am Schlussloch.
Wer mit dem Abschlag die Mulde getroffen hat, sollte danach mühelos das in den
Hang geschnittene Grün erreichen.
Was es mit weiß-blauen Tagen des
Lebens auf sich hat, kann man auch im Clubhaus, (Bild unten rechts) einem
Refugium bester, bayerischer Behaglichkeit, ergründen.
Auch wer dabei den Kopf voller Bilder hat, aber mit leeren Händen dasteht,
sollte sich trösten: der Margarethenhof kennt nur zufriedene Verlierer.
Der
Margarethenhof - ein Angebot wie ein "Birdie"
Der Golfplatz:
18 Löcher Championship Platz SSS
72, Herren 6053 m, Damen 5343 m
E-Carts, E-Trolleys machen eine
Golfrunde zum Vergnügen.
Das Hotel:
klein aber fein - inmitten des
Golfplatzes gelegen, 30 Zimmer (50 - 80 m2) jedweder Komfort.
Die Gastronomie:
Täglich von 7 bis 23 Uhr geöffnet,
von der Brotzeit bis zum feinen 5-Gang Menü.
Bankett / Seminare:
Räumlichkeiten für 10 bis 150
Personen, Seminartechnik auf dem neuesten Stand der Technik
Adresse:
Margarethenhof Golf und Country Club,
Gut Steinberg PF 1101,
83701 Gmund a. Tegernsee
Telefon 08022/75060,
Telefax 08022/74818,
E-Mail: Margagolf@aol.com
Zufahrt über:
BAB München- Salzburg Ausfahrt
Holzkirchen bis Kreuzstraße weiter Richtung Waakirchen -Marienstein
Text
Joachim Walter,
Bilder Jürgen E. Metzger

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